Gabriele Klose
Zeichnung und Wunder
23.Oktober bis 23. Dezember 2010
Galeristin Gabriele Klose stellt eigene Werke in der Galerie Packschuppen in Glashütte aus
GLASHÜTTE - Gabriele Klose, die Galeristin vom „Packschuppen“ im Museumsdorf Glashütte, hat sich zu ihrem 50. Geburtstag eine Ausstellung spendiert. Seit zehn Jahren führt sie nun ehrenamtlich die Galerie des Kunstvereins im ehemaligen Packschuppen, glücklich und originell ergänzt durch einen „Kleinen Laden“. Der wiederum ist ein Paradies für Kinder und Erwachsene, die sich am qualitätsvoll nostalgischen Spielzeug von Murmeln und Kreiseln bis zur Holzeisenbahn ihrer Kindheit erinnern. Sie und ihr Mann Andreas Klose erinnern sich daran, wie vor gut zehn Jahren Christoph Schulze ihnen, die eigentlich nur aufs Land wollten, die gerade fertig gestellten Galerieräume anbot und sie freudig und überrascht zugleich zusagten. Für alle Beteiligten war es eine gute Entscheidung.
In dieser jetzigen „Geburtstagsausstellung“ stellt Gabriele Klose eine Auswahl eigener Arbeiten aus. Schließlich ist sie vom Fach. An der Universität Leipzig erhielt sie Anfang der 1980er Jahre eine Ausbildung zur Diplom-Pädagogin für Kunsterziehung und Geschichte.
Doch der Umgang mit Kindern und Jugendlichen war nicht Sache der zurückhaltenden, in sich verschlossenen erscheinenden jungen Frau. Nach vier Jahren Schulzeit in Senftenberg kündigte sie und wurde als Ortschronistin von der Stadtverwaltung angestellt.
Zusammen mit ihrem Mann, der seit der Zeit nach der Wende als Grafiker an den Theatern Senftenberg und Cottbus arbeitet, und befreundeten Künstlern war sie 1986 unter den Begründern der Laienkünstlergruppe „Der Hof“ – benannt nach der Lage ihres Ateliers.
Gabriele Klose sagt zum Profil der Galerie, dass sie in der Wahl der Künstler und ihrer Werke „die traditionelle Art bevorzugt, Kunst zu machen, also Grafik, Malerei und Plastik ausstellt“.
Man sollte entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Ausstellung gehen. Nach dem Auftakt mit drei Zeichnungen wird die Galeriewand beherrscht von großformatigen, farbigen Männerporträts, eindrucksvoll vor allem die drei „Sweet Sixteen“, Jungenporträts von Sechzehnjährigen.
An der gegenüberliegenden Wand gibt es noch eine Reihe Porträts. Alle Porträtierten – besonders berührend die „Gärtnertochter Anna“ – schauen mit offenem Blick aus dem Bild, Hintergründiges, Verborgenes in den Menschen ist nicht abzulesen.
Die Formen sind holzschnittartig kantig, ausgeführt in Mischtechnik. Befragt nach dem verwendeten Malmaterial bekennt Gabriele Klose ihre Freude am Arbeiten mit unterschiedlichsten Mitteln: Grundiert wird mit Temperafarbe und dann geht es weiter mit Aquarell, Pastell, Kohle, ja selbst Buntstift.
Von ihren poesievollen Landschaften rund um Glashütte sind leider nur zwei Beispiele ausgestellt, die von der Sorgfalt und Achtung auch der unscheinbarsten Dinge bis hin zur Farbe jedes einzelnen, gemalten Ziegelsteins zeugen.
Der künstlerische Höhepunkt der Ausstellung sind aber ihre jüngsten Papiercollagen. Das sprüht vor farbigen und kompositorischen Einfällen, akzentuiert durch geistreich verschmitzte Bildtitel – Märchenbilder, die ihre Wurzeln in Landschaft und Stillleben haben. Hier erklärt sich der Titel der Ausstellung „Zeichnung und Wunder“.
Schließlich steht eine leere Wand im Raum mit dem Schriftzug „Wunderkammer“. Schaut man hinein, findet man eine Fülle kleiner Klose-Bildchen, mit ein wenig Glück zu erwerben durch ein Los. Das eingenommene Geld spendet Gabriele Klose dem Kunstverein.
Die Ausstellung ist bis zum 23. Dezember, dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen im Museumsdorf Glashütte, Hüttenweg 19. (Von Arno Neumann)